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B.
06.08.2020 11:05:23
Für Dich:
Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süsse in den schweren Wein.
Herbsttag
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, deutsch-österr. Dichter)
Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süsse in den schweren Wein.
Herbsttag
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, deutsch-österr. Dichter)
Marie
09.04.2020 22:54:40
Frohe Ostern für Dich lieber Peter
Osterspaziergang
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorten sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlt"s im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurückzusehen.
Aus dem hohlen, finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden;
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit" und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und bis zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
"Hier bin ich Mensch, hier darf ich"s sein."
J.W. von Goethe
Osterspaziergang
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorten sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlt"s im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurückzusehen.
Aus dem hohlen, finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden;
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit" und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und bis zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
"Hier bin ich Mensch, hier darf ich"s sein."
J.W. von Goethe
Erinnerst Du Dich... der Abschied ist gekommen
27.03.2020 21:26:58
Der Abschied ist gekommen
Ich glaub', ich füg' mich niemals drein
Dabei hab' ich ihm lange schon entgegengeseh'n
Ich hab' nie Abschied genommen
Ohne zerrissen zu sein –
Und einmal mehr wünschte ich jetzt, die Zeit bliebe steh'n!
Doch das Leben ist wie ein reißender Fluss
Der mich weitertreibt
Der nie stehenbleibt
Und erreich' ich ein Ufer
Komm' ich doch nur zum Schluss
Dass ich weitergehen muss
Ja, ich weiß, die Stunden waren
Uns nur kurze Zeit gelieh'n
Wir sind uns nur begegnet, wie die Schiffe auf dem Meer
Die sich im Vorüberfahren
Grüßen und dann weiterzieh'n –
Dennoch, dich jetzt zu verlassen, fällt mir unsagbar schwer
Doch das Leben ist wie ein reißender Fluss
Der mich weitertreibt
Der nie stehenbleibt
Und erreich' ich ein Ufer
Komm' ich doch nur zum Schluss
Dass ich weitergehen muss
Dein Name wird mich begleiten
Deine Stimme, dein Gesicht
Dein Lächeln hab' ich tief in mein Gedächtnis geprägt
Es wärmt mich in dunk'len Zeiten
Und es leuchtet, wie ein Licht
Auf den Straßen, wenn mir kalt der Wind entgegenschlägt!
Doch das Leben ist wie ein reißender Fluss
Der mich weitertreibt
Der nie stehenbleibt
Und erreich' ich ein Ufer
Komm' ich doch nur zum Schluss
Dass ich weitergehen muss
Dass ich weitergehen muss
Ich glaub', ich füg' mich niemals drein
Dabei hab' ich ihm lange schon entgegengeseh'n
Ich hab' nie Abschied genommen
Ohne zerrissen zu sein –
Und einmal mehr wünschte ich jetzt, die Zeit bliebe steh'n!
Doch das Leben ist wie ein reißender Fluss
Der mich weitertreibt
Der nie stehenbleibt
Und erreich' ich ein Ufer
Komm' ich doch nur zum Schluss
Dass ich weitergehen muss
Ja, ich weiß, die Stunden waren
Uns nur kurze Zeit gelieh'n
Wir sind uns nur begegnet, wie die Schiffe auf dem Meer
Die sich im Vorüberfahren
Grüßen und dann weiterzieh'n –
Dennoch, dich jetzt zu verlassen, fällt mir unsagbar schwer
Doch das Leben ist wie ein reißender Fluss
Der mich weitertreibt
Der nie stehenbleibt
Und erreich' ich ein Ufer
Komm' ich doch nur zum Schluss
Dass ich weitergehen muss
Dein Name wird mich begleiten
Deine Stimme, dein Gesicht
Dein Lächeln hab' ich tief in mein Gedächtnis geprägt
Es wärmt mich in dunk'len Zeiten
Und es leuchtet, wie ein Licht
Auf den Straßen, wenn mir kalt der Wind entgegenschlägt!
Doch das Leben ist wie ein reißender Fluss
Der mich weitertreibt
Der nie stehenbleibt
Und erreich' ich ein Ufer
Komm' ich doch nur zum Schluss
Dass ich weitergehen muss
Dass ich weitergehen muss