10.05.2020

Der Mai ist gekommen…

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus.img_4078_460.jpg
Da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus.
Wie die Wolken wandern am himmlischen Zelt,
So steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.

Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt’!
Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht.
Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert;
Es gibt so manchen Wein, den ich nimmer noch probiert.

Frisch auf drum, frisch auf im hellen Sonnenstrahl,
Wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal!
Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all -
Mein Herz ist wie’ne Lerche und stimmet ein mit Schall.

Text: Emanuel Geibel 1841 - (1815–1884)
Melodie: Justus Wilhelm Lyra 1843 - (1822–1882

Admin - 14:01:10 @ Gedichte | Kommentar hinzufügen